
Diverse Teams sind erfolgreicher – das zeigte zuletzt der McKinsey-Bericht „Diversity Matters Even More“ [1], sowohl im Hinblick auf ethnische Vielfalt als auch Geschlechterdiversität. Trotz des klaren Vorteils von Diversität sind Frauen in Führungspositionen, Vorständen und Gründungsteams weiterhin unterrepräsentiert – besonders in der Gesundheitsbranche [2], dem Kernbereich des MII. Um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, setzen wir regelmäßig Formate um, die Female Founders sichtbarer machen: von Podcast-Serien über virtuelle Networking-Treffen bis hin zu Pitch-Events.
Gründerinnen in der Medizintechnik noch immer unterrepräsentiert
In der Gesundheitsbranche herrscht noch immer ein starkes Ungleichgewicht zwischen der Repräsentation von Frauen und Männern. Wie der PWC-Bericht „Frauen in der Gesundheitsbranche 2020“ zeigt, sind in etablierten MedTech-Unternehmen nur 24 % der Führungspositionen weiblich besetzt. Der Anteil von Frauen in den Vorständen fällt mit 13 % noch geringer aus. [2] Betrachtet man speziell Startups im MedTech- und BioTech-Bereich liegt der Anteil an Gründerinnen gerade einmal bei knapp 15 %. [4] Ein ähnliches Bild zeigen die Daten des Europäischen Patentamts: In nur 10 % aller Patentmeldungen in Deutschland werden Erfinderinnen genannt.
[3] Das Ungleichgewicht geht jedoch weit über die geringere Repräsentation von Frauen hinaus: 2023 flossen in Deutschland gerade mal 2 % des investierten Kapitals in rein weibliche Gründungsteams, 11 % in gemischte Teams, 87 % dagegen gingen an rein männliche Gründungsteams. [5]
Dass es noch immer großen Handlungsbedarf gibt, steht also außer Frage. Als Institution, die Startups und junge Unternehmer:innen in dieser Branche unterstützt, gehört es zu unserer Kernaufgabe, valide, nachhaltige und erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln und daher auch Gründerinnen gezielt zu empowern und mehr Frauen für das Unternehmertum zu begeistern.
FEMture – Gründerinnen-Geschichten im Podcast-Format
Mit ihrem Podcast „FEMture“ hat sich Nadine-Shirin Zimmermann zum Ziel gesetzt, mehr Sichtbarkeit von weiblichen Führungskräften zu schaffen. In Zusammenarbeit mit dem MII entstand 2024 eine 7-teilige MedTech-Serie . Den Startschuss machten Dr. Ramona Samba und Lea Renz, die die Hürden für junge Unternehmen in der Gesundheitsbranche aufzeigten.
Danach übernahmen Gründerinnen aus der 4C Community die Bühne, die ihre Gründunggeschichten, Visionen und wichtigsten Learnings teilten: Nadine Kwit, CEO und Mitgründerin von MindAhead, berichtet aus eigener Erfahrung, warum es für gutes Usability Engineering einerseits und Produktakzeptanz andererseits wichtig ist, die Zielgruppe früh in die Entwicklung einzubeziehen. Maria Enge, Mitgründerin von RooWalk, sprach mit Podcast-Host Nadin über die große Lücke zwischen „technologisch möglich“ und „für Patient:innen verfügbar“, die in der Gesundheitsindustrie aufgrund hoher regulatorischer Hürden herrscht. Weitere Gäste in der Podcast-Reihe waren Christina Scherzer (Puray), Julia Zimmermann (EVERSION Technologies), Pauline Nöldemann (viatolea) und Vera Claas (MentalStark).
Virtual After Lunch – Austausch mit Peers und Vernetzung mit Role Models
Zu bislang 11 Ausgaben unseres Formats „Virtual After Lunch“ haben wir die Gründerinnen der 4C Community bereits eingeladen. In lockerer Atmosphäre tauschten sich die Teilnehmerinnen zu Themen rund um (female) Entrepreneurship aus – immer eingebettet in einen Impulsvortrag eines Role Models. So teilte etwa Lisa Figas, Gründerin und CEO von TelemetryDeck, ihre persönlichen „Do’s & Don’ts“ beim Netzwerken. Mit Dr. Birgit Stelzer und Melanie Kamrath vom Entrepreneurs Campus diskutierten wir über Erfolgsdefinitionen jenseits des klassischen finanziellen Erfolgs. Petronela Sandulache, Gründerin von CorDiFio Health, verdeutlichte den „Gender Data Gap“ und dessen drastische Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung von Frauen. Weitere Themen waren u.a. Kommunikation im Team, Vertriebstaktiken, Personal Branding und mentale Gesundheit als Führungskraft.
Online-Pitch-Abend – Präsentieren vor erfahrenen Unternehmerinnen
Zuletzt bündelten wir unsere Kräfte mit dem European Women’s Management Development Network (EWMD). Das internationale, gemeinnützige Netzwerk wurde 1984 von Frauen gegründet, um die Sichtbarkeit und Beteiligung von Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erhöhen, die Qualität des Managements durch mehr weibliche Präsenz und Vielfalt zu verbessern und den politischen Diskurs anzuregen.
Gemeinsam mit EWMD Baden-Württemberg veranstalteten wir einen Online-Pitch-Abend. Die Teilnehmerinnen aus dem EWMD-Netzwerk lernten fünf Gründerinnen aus der 4C Community und ihre Visionen für die Gesundheitsversorgung von morgen kennen: Larissa Niemeyer (eatappie), Julia Zimmermann (EVERSION Technologies), Dr. Teresa Wagner (immuneAdvice), Dr. Shaymaa Abdelhamid (Powered Orthotics) und Sarah Wali (BugSense Diagnostics).
Beim gemeinsamen Abend mit EWMD erhielten die Gründerinnen die Möglichkeit sich mit erfahrenen Unternehmerinnen und weiblichen Führungskräften auszutauschen und wichtige Kontakte zu knüpfen.
Mit Formaten wie diesen haben wir beim MII bereits erfolgreich die Sichtbarkeit von Gründerinnen und Frauen in Führungspositionen gestärkt und möchten dies auch in Zukunft fortsetzen sowie weitere Angebote zur gegenseitigen Vernetzung schaffen. Denn: You can’t be what you can’t see!
Verfasst von Lea Rebholz
18. März 2025
4C Community x FEMture
Mit FEMture verschafft Nadine Zimmermann weiblichen Führungskräften mehr Sichtbarkeit und bespricht Themen rund um „Female leadership“.
Hört jetzt in die MedTech-Serie mit Gründerinnen der 4C Community rein!
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