Pitch Contest „4C Check-up“ – Team Semanux überzeugt die Fachjury

Verfasst von Lea Renz

Medical Life Sciences und Marketing Enthusiastin mit M.A. in Medienwissenschaft

Mrz 15, 2024

Insgesamt neun Medizin-Startups traten beim Online-Pitch-Contest „4C Check-up” gegeneinander an. Dabei galt es in fünf Minuten Pitch die Fachjury von der Produktidee, dem Geschäftsmodell und dem eigenen Team zu überzeugen. Das gelang am Ende Lukas Schmelzeisen von Semanux. Das Team zieht damit ins große Landesfinale des Startup BW Elevator Pitch ein.

Am 13. März hatten beim Online-Pitch-Contest „4C Check-up“ Startups mit Produktideen aus dem Bereich der medizinischen Life Science die Möglichkeit sich einer Fachjury zu präsentieren. In Aussicht für den Sieger stand nicht nur eine kostenfreie Beratung durch die MII-Expert:innen sondern auch die Qualifikation für das große Finale des Startup BW Elevator Pitch, ausgerichtet durch die Landesinitiative Startup BW. Neun Teams nutzen diese Möglichkeit und stellten sich den kritischen Augen unserer Juror:innen.

Eine Jury aus MedTech-Expert:innen

Um beurteilen zu können, ob eine medizinische Innovation tatsächlich marktfähig ist und ob das dahinterstehende Geschäftsmodell nicht nur unternehmerisch erfolgversprechend, sondern auch regulatorisch plausibel ist, braucht es spezifischem Fachwissen. Die „4C Check-up“-Jury setzte sich daher aus vier MedTech-Expert:innen zusammen: Prof. Massimo Kubon, Annika Sunnanväder, Dr. Timo Weiland und Ingo Hämmerle.

Seit 2022 ist Prof. Massimo Kubon stellvertretender Studiendekan und Professor für Medizintechnik an der Hochschule Furtwangen. Er ist Experte für angewandte medizinische Forschung im Bereich der Mikrosensorik sowie für Entwicklung und Zulassung von Medizinprodukten, insbesondere für Visualisierungssysteme für die minimal-invasive Chirurgie.

Annika Sunnanväder vereint durch ihren Hintergrund in Biologie, Genetik und Pharmakologie auf der einen Seite sowie Betriebswirtschaft auf der anderen zwei wichtige Säulen des Unternehmertums in den Life Sciences. Als Co-CEO des Family Office LS medcap GmbH hat sie die Gründung und Finanzierung zahlreicher Startups und KMUs in ganz Europa begleitet und unterstützt. Darüber hinaus ist Annika in Beiräten mehrerer Startups vertreten und sitzt dem MedTech-Hersteller Bently Endovascular AB vor.

Dr. Timo Weiland war zunächst in der biochemischen Pharmakologie forschend tätig, zuerst an der Universität Konstanz, später am Uniklinikum Tübingen. Seit 2011 ist er als Director Research & Development und zertifizierter Clinical Data Manager bei der novineon CRO GmbH tätig und verantwortet dort den Bereich der klinischen Bewertung.

Das Jury-Quartett komplett macht Ingo Hämmerle, CEO der Medical Innovations Incubator GmbH und Mitgründer des MedTech-Startups Fysor GmbH. Zusammen mit dem MII-Team hat er das 4C Konzept entwickelt, zudem ist er Pionier im Regulatory Thinking®. Sein Erfahrungsschatz durch die Betreuung zahlreicher Startups macht ihn zum Experten für die Entwicklung 4C-vernetzter von Geschäftsmodellen für die Gesundheitsindustrie.

9 innovative Ideen stellen sich vor, 3 kommen in die engere Auswahl

In jeweils 5 Minuten stellten die Teams ihre Produktideen, ihr Geschäftsmodell und ihre Teams vor. Danach hatte die Jury die Möglichkeit kritische Nachfragen zu stellen und die Gründer:innen auf die Probe zu stellen: Ist die Marktgröße realistisch hergeleitet? Sind regulatorische Hürden bekannt? Ist der USP gegenüber dem Wettbewerb klar herausgearbeitet?

Diese neun Teams haben den „4C Check-up“ genutzt, um sich zu präsentieren:

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Nach spannenden Pitches, die online von Jury und Publikum gespannt verfolgt wurden, lieferten sich drei Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die besten Plätze:

Platz 3 belegte das Team EndoSurge. Das Startup entwickelt vielseitige robotergestützte chirurgische Instrumente, die mit bestehenden klinischen Magnetresonanztomographen (MRT) kompatibel sind und bildgesteuerte kardiovaskuläre Verfahren in Echtzeit und ohne Strahlung ermöglichen.

Platz 2 belegte das Team Perspektiv Care. Das Startup bietet einen „Pflegemonitor„, der Abwesenheiten, Mobilität, Aufsteh- oder Sturztendenzen erkennt und so die Pflegekräfte entlastet und so Zeit für das Wesentliche gibt – Zwischenmenschlichkeit und Fürsorge.

Lukas Schmelzeisen holt den Sieg für Semanux

Auf Platz 1 und damit im Landesfinale des Startup BW Elevator Pitch landet 4C Accelerator-Alumni Semanux aus Stuttgart. Der Pitch von CIO und Co-Founder Lukas Schmelzeisen überzeugte die Jury durch ein durchdachtes Geschäftsmodell für ein vielversprechendes Produkt mit großem Skalierungspotential. Bei ihrem ersten Produkt „Semanux Access“ handelt es sich um eine Computersoftware, mithilfe derer Computer durch Kopfbewegungen statt durch Maus und Tastatur gesteuert werden, ohne dass teure Eyetracking-Geräte nötig werden. Die Software macht Selbstbestimmung und Teilhabe am digitalen Leben auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen möglich.

Als Gewinner-Team zieht Semanux nun ins Landesfinale des Startup BW Elevator Pitch ein, das am 28.9.2024 in Schwäbisch Gmünd im Rahmen der MAKE Ostwürttemberg stattfindet. Zudem erhält das Team eine kostenfreie „4C Check-up“ Beratung durch die MII-Expert:innen.

Gemeinsam mit Startup BW Innovationen fördern

Auch die Baden-Württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut gratuliert dem frisch gekürten Landesfinalisten Semanux. Sie betont: „Ich freue mich, dass die Medical Innovations Incubator GmbH Gründerinnen und Gründern mit dem Vorentscheid die Gelegenheit gibt, sich und ihre innovativen Geschäftsideen zu präsentieren.“ Wettbewerbe, wie der Startup BW Elevator Pitch und dessen Vorentscheide, geben Gründer:innen die Möglichkeit wichtige Kontakte zu knüpfen, etwa mit strategischen Partner:innen oder Investor:innen. Gemeinsamen können Institutionen wie der MII und die Landeskampagne Startup BW so aktive Innovationen fördern.

 

Das gesamte MII-Team bedankt sich bei der Jury, allen pitchenden Teams und wünscht Semanux viel Erfolg beim Landesfinale des Startup BW Elevator Pitch!

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